Anlässlich des beigefügten Bilds, das mir ein Freund kürzlich zeigte, will ich heute mal ein „ernstes“ Thema zur Sprache bringen. Ihr glaubt mir nicht? Liegt das vielleicht an den Anführungszeichen? Diese dienen nämlich in der Schriftsprache nicht nur dazu, direkte Rede, Zitate oder die Namen von Werken einzurahmen, sondern auch, um einem Wort oder Ausdruck eine bestimmte Bedeutung zu verleihen. So können sie beispielsweise anzeigen, dass etwas im übertragenen Sinn oder ironisch gemeint ist oder betont werden soll. Solche unterschwelligen Bedeutungen sind ja bei einem geschriebene Text nicht so leicht zu erkennen. Beispiel: Na, der hat ja ein “tolles” Geschäft gemacht. Ohne die Gänsefüßchen könnte man den Satz wortwörtlich als Ausruf der Bewunderung interpretieren, doch so ist klar, dass das Gegenteil der Fall ist. Wie darf man also die Anführungszeichen rund um das Wort „hausgemacht“ auf dem Calamares-Beutel verstehen? Das weiß wohl nur der Hersteller …
Die Gänsefüßchen haben sogar in der gesprochene Sprache Einzug gehalten. So verwenden Leute mitunter eine Geste mit Zeige- und Mittelfinger, um zu zeigen, dass eine Bemerkung nicht wörtlich zu verstehen ist. Ein gutes Beispiel ist ein Dialog der Erfolgsserie „Friends“ (auf Englisch!).
Wenngleich im Spanischen traditionell die so genannten Guillemets («») vorherrschten, haben sich mittlerweile die unter anderem im Englischen üblichen Anführungszeichen (“” bzw. “”) aufgrund der Globalisierung der englischen Sprache und ihre Vormachtstellung in der Informatik auch hier ausgebreitet. Die Tastaturen haben ebenfalls dazu beigetragen, da auf der Taste „2“ eine (zu) leichte Lösung bereitsteht, die einst eigentlich nur als Symbol für Maßangaben in Zoll (“) gedacht war. Die immer weiter verbreitete Verwendung der englischen Anführungszeichen, die im Spanischen als Anglizismus erlaubt ist, gilt in einem deutschen Text als Fehler. So muss man im Deutschen klar zwischen öffnenden und schließenden Anführungszeichen unterschieden werden („“). Dabei gilt nicht nur zu bedenken, dass die öffnenden Anführungszeichen unten und die schließenden oben zu setzen sind, sondern auch, dass sie in die richtige Richtung zeigen müssen. Die Ziffer 9966 dient übrigens als Eselsbrücke für die korrekte Ausrichtung, denn die Zahlen imitieren die Form der Gänsefüßchen (9966).
aha, con que si? pues en ruso se escriben igual (primero abajo cerrando arriba), igual que os han cogido buterbrod y apteka entre muchas otras, influencia de tiempos pasados
Anda, qué curioso, no tenía ni idea. En todo caso, el ruso también ha dejado su huella en la lengua alemana y también en el castellano, y no me refiero sólo a la palabra “Wodka/vodka” 😉