Verdammt!

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Mitunter heißt es, man beherrsche erst dann eine Sprache, wenn man ihre Schimpfwörter kennt und richtig anzuwenden weiß. Daher gibt es heute Ausschnitte eines Artikels zu ebendiesem Thema aus meinem Buch „Man spricht Spanisch“:

„[…] Als Übersetzer wird man oft gefragt, wie man bestimmte Kraftausdrücke in eine andere Sprache überträgt. Ehrlich gesagt, gibt es kaum wörtliche Übersetzungen, da jede Sprache eigene Begriffe kennt, die in der jeweiligen Kultur verankert sind und nur in deren Zusammenhang verstanden werden können. Das Vokabular der temperamentvollen Spanier ist reich an Äußerungen dieser Art, die als „palabrotas“ oder „tacos“ bezeichnet werden. So hört man beispielsweise oft das Wort „joder“, das zwar eigentlich wörtlich „bumsen“ bedeutet, als Ausruf jedoch im Sinne von „Scheiße!“ oder „Verdammt!“ gebraucht wird. Vereinzelt hört man auch „mierda“, das zwar ebenfalls „Mist“ meint, für die meisten Spanier aber zu abgeschwächt klingt. Wenn ein Südländer wütend ist, muss es eben etwas deftiger zugehen. Da fällt schon mal ein „maldito/-a …“ das ähnlich wie „verfluchte(-r/-s) …“ bzw. „verdammte(-r/-s) …“ nach Belieben des Sprechers mit dem Objekt seines Unmuts ergänzt werden kann.

[…]

Je nach Kontext können „cabrón“ („Scheißkerl“ oder „Arschloch“) und seine Ableitungen, das abschwächende „cabroncete“ (etwa: „kleiner Scheißer“ oder „kleines Arschloch“) und das steigernde „cabronazo“ („Riesenarschloch“), mal freundschaftlich-jovial oder eben als massive Beschimpfung verstanden werden. Gleiches gilt für das Wort „gilipollas“, mit dem man jemanden als „Vollidiot“ bezeichnet oder aber nach seinem Geisteszustand fragt: „¿Estás gilipollas?“ Dies entspricht dem deutschen „Bist du bescheuert?“, das ursprünglich darauf anspielte, das jemand so sehr „gescheuert“, also „verprügelt“, wurde, bis er schier den Verstand verlor. […]“

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